Die Komplexität vieler dieser für die Zukunft entscheidender Themen macht es jedoch notwendig, dass fachübergreifend und fächerverbindend agiert wird, um die Verzahnungen zu verdeutlichen. So stehen häufig naturwissenschaftliche Phänomene im Zusammenhang mit sozialen Fragen, wirtschaftliche Prozesse im Zusammenhang mit natürliche Ressourcen und deren Verfügbarkeiten, ethische Debatten vor Ort im Zusammenhang mit religiösen, kulturellen und ökonomischen Positionen verschiedenster Regionen dieser Welt. Ziel dieser Lernprozesse ist stets eine Verhaltensdisposition auf der Grundlage erworbener Handlungsstrategien – häufig auch als Gestaltungskompetenz in der Literatur dargestellt.
Mithin kommt es im pädagogischen Kontext darauf an, Handlungen, Verhaltenselemente und Aktualisierungen zu beschreiben, die anzeigen, dass die gewünschte Verhaltensdisposition erreicht oder wenigstens angebahnt worden ist. Ein Instrument, das hilft, dies zu ermöglichen, ist der „Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung“, der 2007 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder herausgegeben wurde. Unter dem Leitbild nachhaltiger Entwicklung werden darin Themen, Kompetenzen und Leistungsanforderungen formuliert. Der abgebildete Dreischritt in diesem Papier lautet Erkennen, Bewerten, Handeln.
Den Schulen und anderen Bildungseinrichtungen bieten die Themen bzw. Lernfelder neue Möglichkeiten zur Integration fachübergreifender Lernmethoden und für Kooperationen mit außerschulischen Partnern, wie sie für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung erforderlich sind. Spätestens hier muss nun noch einmal der Blick auf die Überschrift und die dort formulierte Frage gerichtet werden: Das Portal www.bne-sachsen.de dient nämlich zuvorderst als virtueller Marktplatz bzw. Umschlagplatz für Informationen über sächsische Akteure, Angebote und Aktionen, die für Kindergärten, Schulen oder andere Orte formalen Lernens bereit stehen. Und das Portal soll helfen, Lernsettings für fachliche, sachliche und kritische Dialoge zu entwickeln, die den Selbstbildungsprozess Heranwachsender unterstützen. Eine große Aufgabe, die sich nur in kleinen, an der Lebenswirklichkeit orientierten Schritten praktizieren lässt.