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Einsturz des Fabrikgebäudes in Rana Plaza. Einsturz des Fabrikgebäudes in Rana Plaza.

Bittere Verluste, billige Ausreden

geschrieben von  Frauke Banse Mai 21, 2015

500.000 US-Dollar - hört sich nach viel Geld an, 500.000 Euro auch. Das sind die Beträge, die KiK und C&A für den von der Internationalen Arbeitsorganisation ILO kontrollierten Entschädigungsfonds für die Verletzten und Hinterbliebenen der Katastrophe von Rana Plaza bereitgestellt haben. Sie reichen aber bei weitem nicht aus! Adler Modemärkte will erst gar nicht in den Fonds einzahlen und „spendete“ lächerliche 20.000 Euro – Empfänger unbekannt. Bei dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in Bangladesch starben vor einem Jahr mehr als 1130 Arbeiterinnen und Arbeiter.

Über 1500 Menschen wurden teils so schwer verletzt, dass sie nie wieder werden arbeiten können und von der Unterstützung und Pflege ihrer Verwandten abhängig sind. Die Hinterbliebenen der Toten verloren Mutter, Vater, Tochter, Sohn oder Geschwister. Sie verloren auch die Ernährer/in ihrer Familien und stehen vor dem Nichts. Die Arbeiterinnen und Arbeiter von Rana Plaza schufteten in vielen Überstunden und zum Hungerlohn für den Profit von KiK, C&A, Adler Modemärkte, NKD, Benetton und mindestens 23 weiterer westlicher Firmen. Geld wird den Schmerz über den Tod geliebter Menschen nicht wettmachen können. Viel wäre es ohnehin nicht , denn die Kalkulationen der ILO basieren auf dem Mindestlohn, der für eine würdevolle Existenz viel zu niedrig ist. Aber sie würden etwas bekommen, das ihnen hilft, ökonomisch unabhängiger zu sein. Ihre medizinische Versorgung wäre etwas gesichert. Dafür werden mindestens 40 Mio. US-Dollar gebraucht, ca. 29 Mio. Euro.

Je mehr in den Fonds einfließt, desto mehr bekommen auch die Opfer ausgezahlt. Die meisten der 28 Firmen winden sich allerdings mit Ausreden aus der Verantwortung: sie hätten nur über Zwischenhändler, ohne ihr Wissen oder nur einmalig Ware aus den Fabriken von Rana Plaza bezogen. Doch das verzweigte Netz von Zulieferbetrieben ist das System, aus dem die globale Textilproduktion besteht. Es ist ein System legalisierter Verantwortungslosigkeit. Auch die Ausrede, dass schon Monate vor dem Einsturz keine Ware aus den Fabriken in Rana Plaza bezogen wurde, ist, wie das Gebäude selbst, auf Sumpf gebaut. Rana Plaza war nie als Fabrik-, sondern als Bürogebäude konzipiert und stand im Feuchtgebiet. Sein Einsturz war nur eine Frage der Zeit.

Europaweit fanden am 24.4.2014, dem Jahrestag des Einsturzes, bewegende und kreative Aktionen statt.

Z.B. hier:

http://www.inkota.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung-so-billig-kommt-ihr-nicht-davon-proteste-fuer-entschaedigung-von-rana-plaza-opfern/

https://www.youtube.com/watch?v=5pl18ytAsTs&feature=youtu.be

https://www.facebook.com/CleanClothesDK/posts/747571181940061

http://www.achact.be/news-info-165.htm

www.cleanclothes.at/de/news/fashion-revolution-day-wirgedenken-der-opfer-von-rana-plaza/

Was kann jedeR tun? Labourstart hat eine Petition geschaltet, die nach wie vor unterzeichnet werden kann: www.labourstartcampaigns.net/show_campaign.cgi?c=2209

Informationen: Frauke Banse, Koordination Eilaktionen der Kampagne für Saubere Kleidung; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Bettina Musiolek, Koordinatorin Wirtschaft und Menschenrechte des ENS,

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

www.sauberekleidung.de

 

Letzte Änderung am Sonntag, 24 Mai 2015 22:55

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