Während die voranschreitende Erderwärmung in vielen Teilen der Erde und für Millionen Menschen zu Dürren, Überschwemmungen und Ernteverlust führt, kann der Klimawandel hierzulande all jenen, die nicht im Agrarbereich tätig sind, bislang noch glimpflich erscheinen: 2015 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Welche Gefahr sich hinter dieser Meldung verbirgt, ist leider den wenigsten bewusst. Politik agiert hingegen zunehmend global und so einigten sich im Dezember desselben Jahres 195 Staaten in Paris auf einen globalen Klimavertrag. Deutlich unter 2 Grad, besser auf 1,5 Grad soll die Erderwärmung begrenzt werden. Die Staaten verpflichteten sich, ihre Klimaschutzziele zeitnah national umzusetzen.
Die Kohlenstoffbilanzen sind alarmierend eindeutig: Gegenüber der vorindustriellen Zeit (ca. 1750) hat sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280 Teilen pro Million Teile Luft (parts per million - ppm) heute auf 400 ppm erhöht. Sie steigt zur Zeit jährlich durch den Emissionsausstoß von 32 Gigatonnen um 2 ppm. Bei einer Konzentration von 450 ppm wird die Atmosphäre um zwei Grad Celsius wärmer sein als 1750. Bis dahin kann sie noch maximal 565 Gigatonnen CO2 aufnehmen. Jenseits dieser Grenze sollte Energie nur noch emissionsfrei erzeugt werden. Für die notwendige wirtschaftspolitische und kulturelle Umsetzung reicht die Zeit fast nicht mehr.