So fordert erlassjahr.de mit der Kampagne „Debt20: Entwicklung braucht Entschuldung – jetzt!“ die Bundesregierung auf, die Gefahr der neuen Schuldenkrisen im Globalen Süden wahrzunehmen. Denn die Auslandsschulden aller Entwicklungs- und Schwellenländer steigen rasant: Von 3.665 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 auf 5.393 Milliarden US-Dollar zum Jahresbeginn 2015. Das liegt vor allem daran, dass Anleger*innen in Europa kaum noch Zinsen bekommen und deshalb Staatsanleihen ärmerer Länder kaufen. Für diese Länder ist das eine Form der vergleichsweise billigen Kreditaufnahme. Die Situation erinnert allerdings fatal an die Schuldenkrise der 1980er-Jahre mit ihren „Petrodollars“.

Und noch immer gibt es kein rechtlich verankertes oder zumindest informell von Gläubiger*innen und Schuldner*innen gemeinsam akzeptiertes unparteiisches Verfahren, das eine schnelle und rechtsstaatliche Lösung hervorbringen könnte.

Erlassjahr.de will erreichen, dass das Thema auf die Tagesordnung der G20 gesetzt wird. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, da bereits in diesem Jahr im September beim Gipfel in China darüber gesprochen werden wird.

Das ENS und die Arbeitsstelle Eine Welt unterstützen die Kampagne bereits mit ihrem Logo und wir wünschen uns, dass auch Ihr mitmacht! Schickt Euer Logo bis zum 15. Oktober an erlassjahr.de (online auf der Internetseite oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Auch als Einzelperson kann man die Forderung unterstützen. Schreiben Sie eine E-Mail an Bundeskanzlerin Angela Merkel und fordern Sie sie auf, sich im Rahmen der G20-Präsidentschaft Deutschlands im Jahr 2017 für eine faire Lösung von Schuldenkrisen einzusetzen.

erlassjahr.de/kampagne/debt20

DEBT20: DIE FORDERUNG

erlassjahr.de fordert, dass die G20 die Stimmen der Betroffenen nicht weiter ignorieren. In ihren Gipfel-Beschlüssen soll sie die sich aufbauenden neuen Schuldenkrisen im Globalen Süden als eine Gefahr für das Erreichen der vereinbarten globalen Entwicklungsziele anerkennen. Bislang haben es die G20 gekonnt vermieden, über Lösungen für Staatsschuldenkrisen zu sprechen. Doch die aktuelle chinesische G20-Präsidentschaft hat den Anfang gemacht und die Notwendigkeit für geordnete Lösungen angesprochen.

erlassjahr.de fordert von den G20, dass sie die Schaffung eines umfassenden und rechtsstaatlichen internationalen Entschuldungsverfahrens bei ihrem Gipfel in Deutschland auf den Weg bringt. Damit das möglich ist, muss die Bundesregierung, die 2017 die G20-Präsidentschaft innehat, die Lösung von Schuldenkrisen auf die Tagesordnung des G20-Gipfels in Deutschland setzen!

Am 1. Dezember findet die Übergabe der Präsidentschaft von China an Deutschland statt. Dann wird Deutschland die Agenda für den Gipfel in Deutschland verkünden.