Gegenwärtig lebt die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Bis 2050 wird der Anteil der Menschen in urbanen Räumen laut Prognosen der Vereinten Nationen auf zwei Drittel ansteigen. Städte versprechen Arbeit und Wohlstand, sie sind Zentren des sozialen und kulturellen Lebens, Nährboden gesellschaftlicher und politischer Modernisierung, wissenschaftlichen Fortschritts und wirtschaftlicher Entwicklung. Gleichzeitig sind sie aber auch die Hauptverursacher der globalen Herausforderungen im 21. Jahrhundert: Städte wachsen beständig über fruchtbare Landflächen und Naturräume hinweg und sind für über 60% des weltweiten Energieverbrauchs, etwa 70% der globalen Treibhausgasemissionen und über 70% der globalen Abfallproduktion verantwortlich. Es ist naheliegend, dass eine gesellschaftliche Transformation zur Nachhaltigkeit in Zukunft mehr und mehr auf urbane Lösungsansätze angewiesen sein wird. Auf der dritten Weltsiedlungskonferenz wird hierzu im Oktober eine gemeinsame Neue Urbane Agenda formuliert, die im Kontext des Entwicklungsziels Nachhaltige Städte und Gemeinschaften in den kommenden zwanzig Jahren einen (entwicklungs-)politischen Orientierungsrahmen für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung auf nationaler und lokaler Ebene bietet.