Login to your account

Username *
Password *
Remember Me

Das Volk von Burkina Faso ist langmütig. Aber 27 Jahre semiautoritäres, verkrustetes System waren genug. Im Oktober vergangenen Jahres stürzten Burkiner und Burkinerinnen ihren Präsidenten Blaise Compaoré.

Dieser hatte sich schlicht verkalkuliert beim Versuch, sich noch eine weitere Amtszeit per Verfassungsänderung zu genehmigen. Compaoré muss nicht schlecht gestaunt haben, dass auf die Trägheit der „internationalen Gemeinschaft“ Verlass ist: man hatte ihn seinen Despotentrick ohne große Gegenwehr anwenden lassen, aber dem überraschend heftig aufbegehrenden Volk ebenfalls keinen Einhalt geboten. Im Verlauf einer wütenden, aber zivilisierten Revolution wurde Blaise schließlich abgesetzt. Geistesgegenwärtig setzte er sich ins befreundete Ausland ab und lebt derzeit dem Vernehmen nach komfortabel mit seiner Frau in deren Heimatland Côte d‘Ivoire.

Seine direkte Macht ist dahin, aber seine alten Freunde versuchen naturgemäß weiterhin Strippen zu ziehen. Das weiß auch die Interimsregierung und hat jüngst die Fäden gekappt: bekannte Compaoré-Anhänger sind von der Teilnahme an den Parlamentswahlen am 11. Oktober dieses Jahres ausgeschlossen.

  1. Beliebt
  2. Im Trend
  3. Kommentare

Neuste Artikel